Im Sommer, wenn es für uns Menschen wieder wunderbar und angenehm warm wird, müssen wir Hundehüter auf unsere Lieblinge besonders aufpassen. Denn so bekannt, wie die Tatsache, dass man Hunde nicht im heißen Auto stundenlang sitzen lässt, ist das zweite Problem, welches Hunde im Sommer haben, leider noch nicht.

Typische Sommerprobleme bei Hundepfoten:

  • 🐩 sehr trockene, rissige Pfotenballen in warmen, trockenen Sommern
  • 🐩 Schnitte in Pfotenballen
  • 🐩Verbrennungen an Pfotenballen in warmen bis heißen Sommern

Woran liegt das?

Hunde besitzen keine Schweißdrüsen im eigentlichen Sinne in der Haut des Körpers und können also nicht so schwitzen wie wir Menschen oder die Pferde. Hunde haben nur Schweißdrüsen an den Pfoten, deshalb sieht man bei gestressten und schwitzenden Hunden immer nasse Pfotenabdrücke auf den Bodenfliesen. Um sich Kühlug zu verschaffen, hecheln Hunde. Auch hier ist es das gleiche Grundprinzipp der Verdunstung, um übermäßige Wärme loszuwerden.
Auch über die Pfotenballen erfolgt ein Temperaturausgleich, wenn der Boden kühler ist.

Die Pfotenballen des Hundes sind  ein Wunderwerk der Natur. Sie fungieren als einzigartiger Stoßdämpfer. Sie fangen das Körpergewicht auf und schonen die Knochen und Gelenke der Beine.
Sie sind sehr weich und werden von der Haut (der Dermis) gebildet.

Außerdem schützen sie vor Verletzungen und gleichen Bodenunebenheiten aus. Pfotenballen sind gut durchblutet und, ähnlich wie unsere Fingerbeeren, gut mit Nerven versorgt.

Gefährlich sind vor allem Asphaltboden, Sandboden und Steinboden, sie heizen sich im Sommer sehr stark auf.
Als wir vor einigen Jahren bei einem Italienurlaub nach Rom gefahren sind, konnte ich auf einem großen Platz in Rom, der mit schwarzem, glatten Stein gepflastert war, sehen, wie sehr manche Hunde in der Hitze litten. Ich selbst blieb mit meiner Hündin extra im Schatten. Die Hunde auf dem Platz konnten die Hitze nur aushalten, indem sie ständig von einer Pfote auf die andere wechselten und die heiß gewordene Pfote hoch hielten.
Falls Du an einem solchen Ort wohnst oder Urlaub machen willst, solltest Du Hundeschuhe im Gepäck haben. Alles andere ist Quälerei für Deinen Hund.

Was kannst Du tun?

Wenn es passiert ist, kannst Du Deinem Hund so helfen:

  • ✨Hole ihn aus der Hitze und trage ihn ins Gras.
  • ✨Befindet sich fließenden Wasser in der Nähe, kannst Du Deinen Hund dorthin tragen und ins Wasser stellen
  • ✨ Gibt es keinen Brunnen oder Bach, dann nimm ein Tuch, wässere es gut und halte es an die Pfotenballen
  • ✨ Wasser kühlt angenehm und beruhigt den Schmerz
  • ✨ Haben Sie Trinkwasser dabei, kann man einen gepolsterten Pfotenverband machen und diesen mit dem Trinkwasser angießen (dies kannst Du in meinem Erste-Hilfe-Kurs lernen)
  • ✨ Der Verband erleichtert das Laufen nach dem Abkühlen
  • ✨ Keine fetthaltige Pfotensalbe auftragen, wenn die Pfoten noch nicht abgekühlt sind
  • ✨ Sind die Pfoten jedoch rissig und trocken, kannst Du Deinem felltragenden Freund mit einer reichhaltigen Pfotensalbe einen guten Dienst erweisen
  • ✨ Bei deutlich sichtbaren Verbrennungen, schnell zum Tierarzt
  • ✨ Krallen wachsen ständig weiter. Werden sie zu lang, müssen sie immer wieder gekürzt werden

Wann kannst Du problemlos mit Deinem Hund spazieren gehen?

  • 📌 Früh am Morgen und am Abend sollte es keine Probleme geben.
  • 📌Am besten eignen sich grasbewachsene Wege und Waldwege sowie in der Nähe von fließendem Wasser.
  • 📌Es gibt da einen kleinen Trick, den ich Dir hier verraten möchte!
    • Wenn Du wissen möchtest, ob Du jetzt mit Deinem Hund rausgehen kannst, solltest Du Dich bücken und einen Handrücken auf den Asphalt legen. So bekommst Du schon einen ersten Eindruck von der Hitze. Dann zählst leise und langsam bis 10. Fühlst Du noch immer keine Hitzschmerz, kannst Du problemlos mit Deinem felligen Liebling spazieren gehen.
  • 📌Für den Notfall solltest Du immer eine Flasche Wasser dabei haben:
    • zum Trinken für Deinen Hund und
    • zum Abkühlen der Pfötchen
  • 📌Gehst Du im Sommer wenig auf Asphalt oder Steinen, musst Du mehr auf die Krallen achten und sie kürzen, damit diese nicht einwachsen. Sie laufen sich ja dann nicht mehr so ab.

Das Gleiche gilt bei Verbrennungen durch Eis und Schnee

Hier gilt:

  • ❄️ Die Pfoten vom festen Schnee befreien
  • ❄️ Die Pfote sanft und mit warmen Händen massieren
  • ❄️ Zuhause die Pfoten mit warmem Wasser aufwärmen und auf Schäden untersuchen
  • ❄️ Eine Pfotensalbe, zu Beginn des Spaziergangs auf die Pfotenballen aufgetragen, hilft dabei, dass sich Eis und Schnee nicht mehr so in den Pfoten festsetzen. Außerdem sind die Pfoten vor dem Streusalz geschützt!
  • ❄️ Alternativ können auch hier die Pfotenschuhe angezogen werden